Ein Rückblick

Das erste (Halb)Jahr

Im Mai 2021 startete Julia Köppel ihr eigenes kleines Veranstaltungsbüro in der Wollwirkergasse: Die Kultur­optimisten. Mit dem Ziel, trotz fortwährender Pandemie Konzerte in Regensburg und der Umgebung zu ermöglichen und ihren Herzens­projekten und spannenden Formaten eine Bühne zu bieten.

Der perfekte Sommerort

Schwetzendorf. Dass man noch für längere Zeit mit Ein­schränkungen durch Corona rechnen muss­te, war auch im Mai schon zu er­warten – dass trotzdem etwas stattfinden konn­te auch: zumindest im Freien. Der »Horsch-Hof, ein wunder­schö­ner Vierseithof in Schwetzendorf, war eine echte Entdeckung – der perfekte Ort für die ersten Projekte. Der alte Bauernhof der Familie Horsch bietet nämlich etwas ganz Besonderes: Überdachte Open Air-Konzerte! Mit Doris Pilhofer-Horsch entstand eine tolle Zusammenarbeit für eine gute Sache, denn ein Teil der Ein­nahmen aus dem Kartenverkauf geht direkt an die Stiftung »Kinder­AIDSHilfe Südafrika.
Der Horsch-Hof in Schwetzendorf ©Doris Pilhofer-Horsch

Die Hofkonzerte

Das Eröffnungs­konzert mit »Trio Triko­lore war in ziemlich kurzer Zeit ausverkauft – und wir über­glücklich.

Nach einigem Bangen um das Wetter (für jeden einzelnen Tag außer dem Konzerttag selbst war Regen ange­sagt!) und Überlegungen, wie man das Publikum auf den Schön-Wetter-Plätzen (das sind die unüberdachten neben dem „Carport“) gegen Regen schützen könnte, fand das erste Konzert der Kulturoptimisten bei schönstem Sommerwetter statt – und Eva Sixt, Sepp Frank und Rainer J. Hofmann zauberten gut gelaunt die Musik der lauen Sommernächte der Straßen von Paris und des wein­seligen Stelldicheins in der Hafen­kneipe auf die Bühne.

Video abspielen
Da der Bauernhof noch in Betrieb ist, finden während der Erntezeit im Hochsommer keine Veranstaltungen statt. Im September war es wieder soweit: »Watzlaff gaben ihr erstes richtiges Konzert in Regensburg.
„Eine Sopranistin erfindet sich neu“ schrieb die Mittelbayerische Zeitung – und tatsächlich beschreitet die Opern- und Operettensängerin Ilonka Vöckel in ihrem neuen Projekt gemeinsam mit Eric Ehmer neue musikalische Wege. Die beiden covern bekannte Country- und Folksongs, aber auch Lieder von Bruce Springsteen, Amy Winehouse oder Adele.
Das Publikum verliebte sich auf den ersten Ton in Watzlaffs Musik, und auch Ilonka und Eric war anzusehen, wie viel Freude sie an ihrem Auftritt und mit ihrem Publikum hatten.

Tags darauf gehörte die Bühne dem Gitarristen Hans „Yankee“ Meier – in Regensburg kennt ihn wohl jeder durch seine zahlreichen Musikpro­jekte. Auf dem Horsch-Hof trat er zusam­men mit seinem Sohn Chris­toph am Cello und an der Gitarre als »Father & Son auf.
Und es stellte sich heraus: sie ergän­zen sich nicht nur an ihren Instru­menten – jeder ein Meister seines Fachs – sondern harmonieren auch stimmlich wunderbar und brachten so ihr Publikum zum Träumen. Klei­ne Anekdoten, etwa aus dem Fa­milie­nurlaub, ernteten immer wie­der hei­teres Gelächter.

Nach Sonnenuntergang wurde es schon recht frisch im Freien. Die meisten hatten sich aber gut gegen die Kälte gewappnet, oder wurden von Familie Horsch mit Sitzkissen und Decken versorgt.

Yankee & Christoph Meier ©Klaus Helgert

Es lief nicht alles wie geplant…

Unser erstes Konzert im Saal, »Herz­buben mit Dame, sollte ein Gala­abend mit drei Tenören, einer So­pranistin und bekann­ten Opern­ari­en und Operet­ten­duetten werden. Leider erkrankte sehr kurz­fristig ei­ner der Sän­ger und das Konzert musste verschoben werden. Wir werden die Herzbuben im Früh­jahr oder Früh­sommer 2022 nach­holen – und suchen nach dem geeigneten Termin.

Im Dezember hätte die Weinver­kostung »Wein. Goethe. Italien! im »goldenen Krug in Sengkofen statt­finden sollen. Leider stiegen aber im Winter die Inzidenzzahlen wie­der stark an.

Damit gingen strengere Corona-Regelungen einher: eine Beschrän­kung der Besu­cherzahl auf 25% der Saal­kapazität. Schweren Herzens musste daher die Wein­verkostung abgesagt werden – und auch die »Sitzweil mit Watzlaff im »Zunft­stüberl Matting, die ebenfalls für den Dezember geplant war.

Auch diese beiden Veranstaltungen wer­den 2022 nachgeholt. Die Ter­mine werden bekannt­gegeben, so­bald etwas klarer ist, wann mit einer Lockerung der Corona-Beschrän­kungen zu rechnen ist.

Unser großes Konzertprojekt im Februar 2022, der Gustav Mahler-Abend mit dem Chor des Bayeri­schen Rundfunks und der Music­banda Franui, muss aufgrund der Besucher­begrenzung leider eben­falls abgesagt werden.

Aber ein kleiner Trost bleibt: 2022 erscheint ein Film über das Projekt, der bei Arte und im BR ausgestrahlt wird – und den wir ausdrücklich empfehlen, auch wenn das Live-Erlebnis unvergleichlich ist.

…ein bisserl was geht aber immer.

Damit das Jahr nicht so trostlos zu Ende geht, entstand nach einer kurzen Beratung mit Ilonka und Eric der Plan für einen passenderen Jahres­ausklang:
»Watzlaff (am La­ger­feuer) spielen trotzdem. Dann eben im Biergarten mit Feuerschalen statt im histo­rischen Saal und auch nicht in voller Konzertlänge wegen der winter­li­chen Temperaturen, dafür bei frei­em Eintritt als Dankeschön für Ihre Unterstützung im ersten Jahr der Kulturoptimisten.
Die verfügbaren Tickets waren dann auch schnell vergriffen, und mit Glühwein und Punsch, Knackersem­meln und Kartoffelsuppe am La­gerfeuer in der beinahe schon kit­schig-romantischen Atmosphäre des Zunftstüberls fand unser erstes Halbjahr ein gutes und stimmungs­volles Ende.
Watzlaff im Biergarten des Zunftstüberls © Klaus Helgert

Yankee & Christoph Meier ©Klaus Helgert

Großartige Unterstützung von allen Seiten

Die Kulturoptimisten haben in ih­rem Gründungsjahr große Unter­stützung von ganz vielen Seiten erfahren.

Da sind Sie, liebe Besucherinnen und Besucher, die einem neugegrün­deten Unternehmen Ihr Ver­trau­en geschenkt und die Konzerte besucht ha­ben. Viele haben sogar Tickets für mehrere Veranstaltungen gebucht! Das muss wohl heißen, dass Sie ger­ne wiederkommen – und darüber freu­en wir uns ganz besonders, eben­so über das viele Feedback, das wir von Ihnen erhalten haben.

Auch die Künstler haben uns einen Vertrau­ensvorschuss gewährt und vie­le Glücks­momente geschenkt. Nach dem ersten Konzert gab es sogar ein kleines Poesiealbum „Un­ser erstes Konzert“ und einen Mit­schnitt des Abends – zum träumen, sich immer wieder freuen und erin­nern. Watz­laff haben mit ihrem La­ger­feuerkonzert dafür ge­sorgt, dass das Jahr harmonisch und hoffnungs­froh zu Ende geht.

Viel Unterstützung gab es auch von den Gastgebern: Familie Horsch hat mit uns geplant, dekoriert und auf­gebaut, den Getränkeausschank über­nommen und das Team bei jedem Besuch auf dem Hof liebevoll be­wirtet. Die Wirtsleute des Zunft­stüberls haben ihren Biergarten und Brennholz zur Verfügung gestellt, und mit vollen Einsatz den “kostenlos und draußen”-Abend an den Feuerschalen möglich gemacht.
Vor dem Konzert: Gemeinsames Abendessen bei Doris Pilhofer-Horsch

Vor dem Konzert: Gemeinsames Abendessen bei Doris Pilhofer-Horsch

Mario Sütel und Manuel Dams ha­ben mit ihrer Expertise dafür ge­sorgt, dass der Ton auf dem Horsch-Hof so gut war.
Und natürlich gab es unsere Fa­milien, Freunde und Bekannte. Sie haben Plakate an ihre Gartenzäune gehängt und Flyer verteilt, Platz­etiketten (in Farbe!) gedruckt, Meter­stäbe, Pultleuchten und Kabeltrom­meln verliehen, auf ihren Drucker verzichtet, damit wir die Karten, die wir verkaufen wollten auch aus­drucken konnten, bei Auf- und Ab­bau, dem Einlass und beim Speisen­verkauf geholfen, Ideen mit uns ge­teilt, Pläne geschmiedet, Crêpes ge­backen und Konzert­fotos gemacht.
Die Kulturoptimisten möchten allen von Herzen danken, dass sie Teil dieser Unternehmung sind: Ohne Sie/euch alle könnten die Konzerte gar nicht stattfinden und würden ja auch gar keinen Spaß machen.
DANKE!