Matting, 11. Dezember 2021

Watzlaff spielen trotzdem.

Die steigenden Inzidenzzahlen und die damit einhergehenden Beschränkungen verhinderten, dass die »Sitzweil mit Watzlaff im Zunftstüberl wie geplant stattfinden konnte, sie musste verschoben werden. Davon lassen sich Ilonka Vöckel und Eric Ehmer aber nicht entmutigen – und spielen kurzerhand ein Open Air-Konzert im Biergarten

Watzlaff im Biergarten des Zunftstüberls © Klaus Helgert

Watzlaff  im Biergarten des Zunftstüberls © Klaus Helgert

Matting. Es weihnachtet geradezu im Biergarten des Zunftstüberls: Um die vielen Feuer­schalen sind kleine Sitzgruppen platziert, es gibt Glüh­wein und Punsch, dazu Knacker­semmeln und Kartoffel- oder Gu­lasch­­suppe. Für das leibliche Wohl haben Renate und Xaver, die Wirts­leute des Zunftstüberls, bestens gesorgt.
Für das seelische Wohl sorgen Ilonka Vöckel und Eric Ehmer, die es sich nicht haben neh­men lassen, trotz verschobener Sitzweil aufzutreten. Im Freien statt im histo­rischen Saal, mit einem kürzeren Pro­gramm (we­gen der Kälte) und bei freiem Ein­tritt.
Zusammen nennen sie sich Watz­laff und spielen ein buntes Programm aus ihrem Repertoire, sie covern bekannte Songs auf ihre ganz eigene Art, sodass die Stücke gleichzeitig vertraut und doch faszinierend neu sind. An diesem Abend dürfen sich die Besucher auch über mehrere Premieren freuen, unter anderem Watzlaffs Version von Adeles Bond-Titelsong Skyfall.
Und sie danken es den beiden Künst­lern mit guter Stimmung, strah­len­den Gesichtern und begeis­ter­tem App­laus! Mit Humor, Charme und viel Interaktion mit ihrem Publikum schenkten Watzlaff allen einen ganz besonderen Konzertabend.
Mr. Bojangles und die Stepptänzer
Auch das Lied „Mr. Bojangles“ stand am Samstag auf der Setlist. Wußten Sie, dass es Mr. Bojangles wirklich gab? Wir wissen es dank Ilonka… und die weiß es von einer befreun­deten Stepptänzerin. Denn Stepp­tänzer sind Bojangles ganz beson­ders verbunden.
Der Waisen­junge Bill „Bojangles“ Robinson wuchs Ende des 19. Jahr­hunderts bei seiner Großmutter auf – bis er mit 9 Jahren von zu Hause weglief und seine Karriere als Stra­ßen­künstler begann. Dank seines heraus­ragen­den Talents als Stepp­tän­zer – er revolutio­nierte den Stepp­tanz seiner Zeit – schaffte er es bis ans Broadway und in Holly­wood­filme, in denen er häufig als Film­partner von Shirley Temple auftrat.
Trotz seiner Erfolge starb Bill Robin­son verarmt. Er war ein notorischer Glücksspieler, spendete aber auch sehr viel für wohltätige Zwecke.
Das Lied wiederum handelt aber gar nicht von Bill Robinson – sondern von einem abgebrannten Bojangles-Imitator, der für Trinkgelder und Schnaps tanzt…



Watzlaff - Ilonka Vöckel und Eric Ehmer - beim Schlussapplaus - by - Klaus-Helgert