Schloss Wörth

Hier gibt's alles von Kirche bis Kerkerzelle

Stolz thront es über Wörth an der Donau – ein Blickfang, wenn man von Regensburg Richtung Passau fährt: Schloss Wörth! Das Schloss geht auf eine Fliehburg aus dem Jahr 914 zurück, 1707 wurde dem Rebellen Pfarrer Florian von Miller extra das Ritterstüberl zu einer neuen Gefängnisanlage umgebaut – und wie es sich für jedes gute Schloss ziemt, gibt es auch eine Sage…

Innenhof von Schloss Wörth ©Pro Seniore
Der malerische Innenhof des Schlosses ©Pro Seniore
Wörth an der Donau. Das heu­tige Schloss Wörth mit Festungs­charakter wurde 1522 bis 1525 auf den Grundmauern einer Flucht­burg errichtet. Der Gebäudekom­plex im Renais­sance­stil zählt zu den größten Schlös­sern Ost­bayerns – und hat von Kirche bis Kerkerzelle alles zu bieten. Schloss Wörth war das Castel Gan­dolfo von Regensburg: Im 17. Jahr­hundert diente es den Bischöfen des Hochstifts als Sommerresi­denz, zeitweise verlegten sie ihren Sitz ganz hierher. Und wer kann es ihnen bei dieser Aussicht über die Donau-Auen verübeln?
Pfarrer Florian von Miller konnte sich dagegen nicht ganz so sehr für die Aussicht begeistern. Im Zuge des Aufstands gegen die österreichische Besatzung von 1705/06 hatte er Cham zwar er-
obert, es aber nicht halten kön­nen. Denn seine
Aufforderun­gen, sich dem Aufstand anzu­-
schließen, wurden fast gänzlich ig­noriert.

Nicht ein­mal von den Rebellen befreite fran­zösische Kriegsge­fan­gene wollten sich an­schlie­ßen, da ihr Gefangen­enstatus ihnen gute Be­handlung und Versorgung ga­ran­tierte. Sie wei­gerten sich, Cham zu verteidigen, und auch die Chamer Bevölkerung wollte Millers Losung „lieber bai’risch sterben, als in des Kaysers Unfug verderben“ nicht folgen.

Nach seiner Verhaftung wurde Mil­ler in Schloss Wörth unterge­bracht – das Ritterstüberl im vier­ten Stock des Schlosses wurde für ihn zum Gefängnis umgebaut.
Er wollte aber lieber in einem italienischen Kloster inhaftiert sein, und auch das Hochstift Re­gensburg beklagte sich über die Unterbringung des Rebellen in seinen Mauern: Die Kosten der Gefangenschaft Millers waren dem Stift zu hoch.

Nach der Auflösung des Hochstifts fiel das

Schloss an das Königreich Bayern, bis es 1812

als Entschädigung für den Verlust des Post­mo­no­pols an die Fürsten von Thurn und Taxis übergeben wurde. 

Wörth an der Donau. Das heu­tige Schloss Wörth mit Festungs­charakter wurde 1522 bis 1525 auf den Grundmauern einer Flucht­burg errichtet. Der Gebäudekom­plex im Renais­sance­stil zählt zu den größten Schlös­sern Ost­bayerns – und hat von Kirche bis Kerkerzelle alles zu bieten.
Schloss Wörth war das Castel Gan­dolfo von Regensburg: Im 17. Jahr­hundert diente es den Bischöfen des Hochstifts als Sommerresi­denz, zeitweise verlegten sie ihren Sitz ganz hierher. Und wer kann es ihnen bei dieser Aussicht über die Donau-Auen verübeln?
Pfarrer Florian von Miller konnte sich dagegen nicht ganz so sehr für die Aussicht begeistern. Im Zuge des Aufstands gegen die österreichische Besatzung von 1705/06 hatte er Cham zwar erobert, es aber nicht halten kön­nen. Denn seine Aufforderun­gen, sich dem Aufstand anzu­schließen, wurden fast gänzlich ig­noriert.

Nicht ein­mal von den Rebellen befreite fran­zösische Kriegsge­fan­gene wollten sich an­schlie­ßen, da ihr Gefangen­enstatus ihnen gute Be­handlung und Versorgung ga­ran­tierte. Sie wei­gerten sich, Cham zu verteidigen, und auch die Chamer Bevölkerung wollte Millers Losung „lieber bai’risch sterben, als in des Kaysers Unfug verderben“ nicht folgen.

Nach seiner Verhaftung wurde Mil­ler in Schloss Wörth unterge­bracht – das Ritterstüberl im vier­ten Stock des Schlosses wurde für ihn zum Gefängnis umgebaut.
Er wollte aber lieber in einem italienischen Kloster inhaftiert sein, und auch das Hochstift Re­gensburg beklagte sich über die Unterbringung des Rebellen in seinen Mauern: Die Kosten der Gefangenschaft Millers waren dem Stift zu hoch. Nach der Auflösung des Hochstifts fiel das Schloss an das Königreich Bayern, bis es 1812 als Entschädigung für den Verlust des Post­mo­no­pols an die Fürsten von Thurn und Taxis übergeben wurde. 

Schloss Wörth ©Pro Seniore
Schloss Wörth ©Pro Seniore
Schloss Wörth ©Pro Seniore
Die von Thurn und Taxis unterhielten dort ein Patrimonialgericht – als Grundherren waren sie gleichzeitig Gerichts­herren und befugt, die nie­dere Gerichtsbarkeit gegenüber ihren Untertanen selbst auszuüben. Hier ging es vor allem um Ei­gentums-, Familien- und Erbrechte, aber auch niederes Strafrecht wie Beleidigungen oder Rau­fereien. Später befand sich hier ein Land­gericht, noch später ein Amtsgericht.
Das Schloss diente als Reichs­arbeitsdienstlager, als Jugendbegegnungs­stätte der Diözese Regensburg und von 1952 bis 1969 fanden hier die Wörther Schloss­festspiele statt. Heute beherbergt es eine Seniorenresidenz von Pro Seniore, im Rondell­zimmer kann geheiratet werden und der Schloss­keller ist ein wunderbarer Veranstaltungsort.
Die Sage vom Kreuzigungsbild
In der Kapelle findet sich ein unvollendetes Kreuzi­gungsbild. Unvollendet, so weiß die Sage, weil ein junger Maler – frei von Talent, dafür voll Neid und Ehrgeiz – einer dunklen Gestalt seine Seele im Tausch für die Fähigkeit, ein in jeder Hinsicht vollendetes Bild zu malen, versprochen hatte – und sich dann nicht traute, das Gemälde fertig zu stellen. Um die Zukunft seiner unsterblichen Seele ging es übrigens auch der Hauptfigur in »Der Brandner Kas­per in der Hölle. Joseph Berlinger und Eva Sixt haben nämlich den originalen Brandner weiter­geschrieben, zu sehen gab es die Komödie auch vor (und in) der traumhaften Kulisse von Schloss Wörth!

Schloss Wörth

Schlossberg 1

93086 Wörth an der Donau