Das Auditorium Maximum der Universität Regensburg
Die Universität Regensburg - ein langersehnter Traum
Bereits 1487 bemühte sich Herzog Albrecht VI. von Bayern-München mit päpstlicher Genehmigung um die Gründung einer Universität in Regensburg. Doch der Traum einer eigenen Universität sollte erst fast 500 Jahre später in Erfüllung gehen
Blick auf den Campus der Universität © Universität Regensburg
Überschattet vom stark überteuerten Kauf des künftigen Universitätsgeländes durch den Freistaat vom Haus Thurn und Taxis und Gerüchten um Verstrickungen des Gründungsrektors von Pölnitz in der NS-Zeit, die zu dessen Rücktritt führten, erfolgte 1965 die Grundsteinlegung – und schließlich die Aufnahme des Vorlesungsbetriebs im Jahr 1967. Die Berufung sehr prominenter Professoren, unter ihnen Joseph Ratzinger, machte die Universität schlagartig bekannt. Heute ist sie etabliert und angesehen, unter anderem für das Bohemicum, die Osteuropastudien, das Universitätsklinikum und das Lehrerbildungszentrum. 2018 belegte sie im Ranking des renommierten Wissenschaftsmagazins Nature den Spitzenplatz unter den deutschen Universitäten.
Quelle: „Universität Regensburg“ von Andreas Becker – https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Universit%C3%A4t_Regensburg
- Unsere nächste Veranstaltung im Audimax:
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Audimax der Universtität
Albertus-Magnus-Straße 2
93053 Regensburg
Das Audimax ©Universität Regensburg
Das 1974 eröffnete Auditorium Maximum – der größte Hörsaal der Universität – war mit seinen 1472 Plätzen jahrzehntelang der größte Veranstaltungsraum in Regensburg und der weiteren Umgebung. Für klassische Konzerte ist er das noch immer – und wird es wohl auch noch eine Weile bleiben. So träumt man in Regensburg heute nicht mehr von einer Universität, sondern von einem neuen, großen Konzertsaal…
Kunst auf dem Campus
Erbaut wurde die Regensburger Uni im Stil des Brutalismus. Der Name kommt aus dem Französischen: béton brut – „roher Beton“. Geprägt ist der Baustil von der Verwendung von Sichtbeton, der Betonung der Konstruktion und simplen geometrischen Formen. Die authentische und pragmatische Architektur wurde damals als „modernste Universität Deutschlands“ bejubelt und gewann zahlreiche Preise. In den 1990er Jahren war der Brutalismus dann out – es zeigte sich, dass der Beton anfälliger für Schmutz und Zerfall war als man gedacht hatte, und vielen galt der Baustil als „ästhetischer Vandalismus“.
„Stürzende Figur“ von Wolfgang Bier © Johanning
Obwohl die meisten Kleinknechts Kunstwerk vielleicht gar nicht beim Namen kennen, kennt das Kunstwerk selbst doch jeder: Die Kugel, zentral auf dem Forum der Universität zu bewundern, ist seit jeher der Treffpunkt an der Universität und entwickelte sich sogar zum Symbol für die Universität selbst.
Wer darauf achtet, entdeckt plötzlich überall Kunst: das Mosaik auf dem Boden eines Innenhofs, einen Brunnen, eine Stele… die gelbe Wand im Audimax.
Was ist Kunst am Bau?
Kunst am Bau geht bis auf die Weimarer Reichsverfassung zurück, in der stand: „Kunst, Wissenschaft und Lehre sind frei. Der Staat gewährt ihnen Schutz und nimmt an ihrer Pflege teil.“
Seit 1950 wird bei Bundesbauten immer ein prozentualer Anteil der Bausumme – meist etwa 1% – für Kunst ausgegeben. Und auch private Bauherren fühlen sich der Kunst am Bau verpflichtet, ein Regensburger Beispiel: Das Donau-Einkaufszentrum mit seinen zahlreichen Skulpturen.
Im Auftrag des Bundes sind seitdem etwa 10.000 Kunstwerke entstanden, die zusammengenommen eine einzigartige Sammlung an Nachkriegskunst bilden. Da diese Sammlung auf hunderte Standorte verteilt ist, wurde 2017 das Onlinemuseum »Museum der 1000 Orte für die Kunst am Bau ins Leben gerufen, das sukzessive immer weiter ausgebaut wird.