Regensburg 22. Juni - 15. Juli 2023 · Wörth an der Donau 27. - 29. Juli 2023

Zur Hölle mit dem Brandner Kasper!

Im Paradies muss das Bier nicht bezahlt werden und es geht immer ein Schafkopf zusammen. Und der Chor der Engel sorgt dafür, dass es im Himmel auch ja paradiesisch bleibt und unterbindet jedes Fehlverhalten mit einem rigorosen „Deaf ma ned!“. Nach 150 Jahren Glückseligkeit wird’s dem Brandner Kasper mächtig fad im Paradies, er will sein Glück in der Hölle versuchen.

Brandner (Georg Lorenz) und Boandlkramer (Sebastian Klügl) ©Uwe Moosburger
Brandner (Georg Lorenz) und Boandl (Sebastian Klügl) © Uwe Moosburger

Regensburg und Wörth an der Do­nau.  Die Gschicht‘ vom Brandner Kas­par – wie er den Boandl­kramer beim Kartenspiel be­scheißt und sich so zusätzliche Lebens­jahre er­gaunert – kennt in Bayern jedes Kind. Die Erzählung von Franz von Kobell en­det mit einer Besichtigung des Para­die­ses – und dort gefällt’s dem Brandner dann so gut, dass er auch gleich „oben“ bleibt.

Der oberste Sittenwächter Petrus (Anton Zimmermann) greift durch. © Uwe Moosburger

Petrus (Anton Zimmermann) greift durch. © Uwe Moosburger

Hier setzt die Komödie Der Brandner Kasper in der Hölle von Joseph Ber­linger und Eva Sixt ein. Nach einer kleinen Ewigkeit im bayerischen Him­mel reicht es dem Brandner Kas­per – denn die Regeln dort sind streng: Rauchen, Glücksspiel, Raufen – alles verboten.

„Deaf ma ned!“ Der Chor der Engel sorgt für die Einhaltung der himmischen Regeln. © Die Kulturoptimisten
„Deaf ma ned!“ Der Chor der Engel sorgt für die Einhal­tung der himmischen Regeln. © Die Kulturoptimisten

Bei Zuwi­der­hand­lungen dro­ht Arrest, zumindest Man­na­-Entzug. Und bei jedem Fluch, bei jedem falschen Frohlocken wird man gleich vom Chor der Engel zu­recht­gewiesen!

Man kann’s dem Brandner nicht verdenken, dass ihm das irgendwann zu blöd wird und er auf ein Entkom­men sinnt. Da er das Leben auf Erden bereits kennt, setzt er alles daran, in die Hölle ver­bannt zu werden. Er stänkert und flucht, provoziert und droht. Das Un­ter­fangen erweist sich jedoch als schwie­riger als gedacht: Denn die Gottesmutter hat ihn ins Herz ge­schlossen und begnadigt ihn bei jed­we­dem Vergehen. So bleibt ihm nur, auf eine bewährte List zu­rück­zugreifen, um den Boandl­kramer aber­mals als Chauffeur zu gewinnen. Dazu braucht es freilich wieder eine raue Menge Kersch­geist…
„Ein im besten Sinn ungehobeltes, ker­niges Stück. Es ist an keiner Stelle zopfig. Respektlos, frech, derb, bay­risch…“ urteilte das Kulturmagazin Ca­priccio des Bayerischen Fernse­hens bei der Urauf­führung 2015.

Bus zur Hölle ©Tamara Djuric
Höllenritt mit dem Stadtwerk zum Uhrenhaus der REWAG © Tamara Djuric
Eva Sixt und Joseph Berlinger haben ihre Komö­die noch einmal verfeinert und als Neufassung auf die Bühne gebracht: Als Stationentheater mit jeweils mehreren Spielorten. Denn auch wenn für den Brandner das Paradies nach 150 Jahren zur Hölle geworden ist – wir können sehr wohl noch zwischen Himmel und Hölle unterscheiden!

Die Orte

Regensburg.  In Re­gens­burg spielte das Paradies mitten im Idyll des »Stadt­parks. Direkt an der Teichbühne am See, auf dem See und um den See herum.

Als Spielort für die Hölle stellte uns die REWAG das alte »Uhren- und Regler­haus zur Verfügung – und weil die beiden Orte so weit von­ein­ander entfernt liegen, dass man schlecht zu Fuß gehen konnte, gab es für alle noch einen Bustransfer mit Bussen des Stadtwerks Regensburg: Einmal Hölle und zurück!

Wörth an der Do­nau.  Da unser Brandner Kas­per be­kanntlich ein eher unru­higer Geist ist, sich schnell langweilt und es nirgendwo lange aushält, gab er auch Gast­spiele in Wörth an der Donau: Im male­rischen In­nen­hof des »Schlosses und im Schlosskeller.

Und wäh­rend wir in Re­gensburg – bis auf die Pre­miere – stets Glück hatten und das Stück bei schöns­tem Wetter auf­ge­führt wer­den konnte, war Petrus in Wörth wohl etwas verstimmt. Doch es gab trotzdem immer ein Zeitfenster, um das Stück aufzuführen – und dem Publikum konnte nichts die gute Laune verderben!

Besetzung & Beteiligte

Unterstützer und Sponsoren

Freies Theater – gerade in dieser Dimension – wäre ohne Unterstützung nicht möglich. Unser herzlicher Dank geht daher an: