Horsch-Hof Schwetzendorf, 2. Juli 2022

Beste Stimmung bei den Old Folks & Friends

Sechs bekannte Re­gensburger Musiker gaben bei schönstem Sommer­wetter ein wunderbares Konzert auf dem vollbesetzten Horsch-Hof in Schwetzen­dorf. Ein Bob Dylan-Tribute-Abend voller überraschender Interpretationen

Old Folks & Friends ©Die Kulturoptimisten
Schwetzendorf. Dass die Herren in der ersten Reihe der Old Folks & Friends sitzend musizieren, hat na­türlich nichts mit dem Alter zu tun; auch wenn der Bassist Wolfi Berger das – in der zweiten Reihe locker den ganzen Abend stehend – einfach mal behauptet.
Die sechs Regensburger Musiker kennen sich schon lange, teilweise seit Jahrzehnten. Neben der Freude am gemeinsamen Musizieren verbin­det sie auch eine langjährige Freund­schaft, das merkt man ihnen deutlich an: in ihrem Umgang miteinander, ih­ren Scherzen – eben auch gerne mal übereinander. Und so ern­teten Sie nicht nur großen und langanhal­ten­den Applaus an diesem Abend auf dem Horsch-Hof, sondern immer wieder auch Jubel und Gelächter aus dem Publikum.
Jedenfalls sind sie allesamt groß­artige Geschich­tenerzähler mit ihren kleinen Anekdoten und vor allem mit ihren eigenen Interpretationen der Dylan-Songs – der bekann­teren wie „Hurricane“ und weniger bekannten wie „Maggie’s Farm“, beide interpre­tiert von Yankee Meier. Oder mit Songs wie „A hard rain’s gonna fall“ aus dem Sommer 1962, der als Bob Dylans Nobelpreislied gilt, und mit seinen apokalyptischen Zeilen leider auch in den Som­mer 2022 zu passen scheint.

Robert Hasleder und Yankee Meier sind die „Motoren“ des Dylan-Projekts. Der eine, Robert, ist beken­nender Dylanologe und seit 1996 „Italiener im Geiste“ bei Trio Salato. Er singt „Forever young“ an diesem Abend, ganz schnörkellos, ohne Ge­döns, wie er selbst sagt.
Old Folks & Friends ©Die Kulturoptimisten
Der andere, Yankee Meier – ein „Freundschafts­künst­ler“, wie Helmut Hein ihn in der Mittelbayerischen so treffend bezeichnete – ist einer, der sich als Musiker gerade auch in der Zusammenarbeit mit anderen stetig weiter entwickelt. Sein neuestes Pro­jekt ist die CD „Music is a Healer“ mit oben­genanntem Wolfgang Berger am Kontrabass, der mit „I shall be released“ auch am Ende des Pro­gramms seine eigene Gesangs­num­mer bietet.
Rhythmisch wunderbar getragen wur­den die Old Folks auf den Horsch-Hof vom jüngsten Bandmit­glied Peter Asan­ger und melodisch zauberhaft unterstützt von Sepp Zauner an der Geige. Im Zentrum auf der Bühne der Old Folks & Friends saß Sepp Frank, mit seiner unverwechselbaren Stim­me auch ein würdiger Dylan-Interpret. Sepp prä­sen­tierte unter vielen anderen den – nach Dylans eigener Aussage besten – Song: „Like a rolling stone“.
Am Ende gab es als eine der drei Zugaben noch was zum Mittanzen: „Farewell Angelina“, einen Walzer. Das Publikum schunkelte beseelt und einige Paare nutzten die Gelegenheit und ließen den Abend mit einem Tänzchen ausklingen – auf dem Horsch-Hof ist für sowas einfach wunderbar Platz.
„A rolling stone gathers no moss“ heißt ja das engli­sche Sprichwort. Echte „Rolling Stones“ sind sie auch für uns, die Old Folks & Friends: Immer in Bewegung, unermüdlich, voller Abwechslung und dabei immer einen witzigen Spruch auf den Lip­pen. DANKE FOLKS! YOU ROCK!
Old Folks & Friends ©Die Kulturoptimisten