Auditorium maximum

Die Universität Regens­burg - ein langersehnter Traum

Bereits 1487 bemühte sich Herzog Albrecht VI. von Bayern-München mit päpstlicher Genehmigung um die Gründung einer Universität in Re­gens­burg. Doch der Traum einer ei­ge­nen Universität sollte erst fast 500 Jahre später nach mehreren erfolg­losen Anläufen in Erfüllung gehen.
Campus Universität Regensburg © Universität Regensburg

Blick auf den Campus der Universität © Universität Regensburg

Im Jahr 1487 scheiterte die Grün­dung einer Universität in der Stadt Regens­burg an den wirt­schaft­lichen Verhältnissen. Doch die Bürger­schaft verfolgte ihren Traum über die Jahrhunderte hinweg weiter – trotz wie­der­holten Scheiterns, zuletzt 1951 am Widerstand der Landesuni­versi­täten Mün­­chen, Erlangen und Würzburg.

Erst 1962 beschloss der Landtag – endlich! – die Gründung einer vierten Landesuniversität in Re­gensburg. An der entstehenden Reform­uni­versität sollten Konzepte umgesetzt werden, die an den etablierten Universitäten nur schwer zu verwirklichen gewesen wären: bei­spiels­weise die stärkere Beteiligung von Stu­dierenden und dem akademischen Mit­tel­­bau in den Gremien und der Aufbau elek­tro­nischer Systeme wie des Biblio­thekskatalogs.

Überschattet vom stark überteuerten Kauf des künftigen Universitätsgeländes durch den Freistaat vom Haus Thurn und Taxis und Gerüchten um Ver­strickungen des Grün­dungs­rektors von Pölnitz in der NS-Zeit, die zu dessen Rücktritt führten, erfolgte 1965 die Grundstein­legung – und schließ­lich die Auf­nah­me des Vorlesungsbetriebs  im Jahr 1967.

Die Berufung sehr prominenter Profes­soren, unter ihnen Joseph Ratzinger, machte die Universität schlagartig be­kannt. Heute ist sie etabliert und angesehen, unter anderem für das Bohemicum, die Osteuropastudien, das Universitätsklinikum und das Lehrer­bil­dungs­­zentrum. 2018 belegte sie im Ran­king des renommierten Wissen­schafts­maga­zins Nature den Spitzenplatz unter den deutschen Univer­sitäten.

Quelle: „Universität Regensburg“ von Andreas Becker – https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Universit%C3%A4t_Regensburg

Audimax Regensburg © Universität Regensburg

Das Audimax

Das 1974 eröffnete Auditorium Maximum – der größte Hörsaal der Universität – war mit seinen 1472 Plätzen jahrzehntelang der größte Ver­anstaltungsraum in Regensburg und der weiteren Umgebung. Für klassische Konzerte ist er das noch immer – und wird es wohl auch noch eine Weile bleiben. So träumt man in Regensburg heute nicht mehr von einer Universität, sondern von einem neuen, großen Konzertsaal…

Audimax der Universtität

Albertus-Magnus-Straße 2

93053 Regensburg

Wie kommt man zum Audimax?

Direkt zum Audimax – Haltestelle Universität Mensa – führen die beiden Buslinien 6 und 11.  Beim RVV finden Sie stets die aktuelle Fahrplan­auskunft.

Für alle, die lieber mit dem Auto kommen, stehen natürlich auch ge­nügend kostenlose Park­plätze zur Ver­fügung – bitte beachten Sie, dass die Tiefgaragen Ost und West derzeit wegen Sanierungsarbeiten gesperrt sind!

Für Elektrofahrzeuge stehen an den Parkhäusern im Biopark 12, beim Vielberth-Gebäude 2 Stellplätze mit Ladesäulen zur Verfügung.

 

Falls Sie eine Mitfahrgelegenheit benötigen, melden Sie sich gerne bei uns – wir finden bestimmt eine Lösung!

Kunst auf dem Campus

Erbaut wurde die Regensburger Uni im Stil des Brutalismus. Das hat nichts mit Bru­talität zu tun, sondern mit dem fran­zösi­schen béton brut – „roher Beton“. Geprägt ist der Baustil von der Verwendung von Sichtbeton, der Betonung der Konstruktion und simplen geometrischen For­men. Die authentische und pragmatische Ar­chitektur wurde damals als „modernste Uni­ver­sität Deutschlands“ bejubelt und gewann zahl­rei­che Preise. In den 1990er Jahren war der Brutalismus dann out – es zeigte sich, dass der Beton anfälliger für Schmutz und Zerfall war als man gedacht hatte, und vielen galt der Baustil als „ästhetischer Vandalismus“.

"Stürzende Figur" von Wolfgang Bier © Johanning

„Stürzende Figur“ von Wolfgang Bier © Johanning

Dank „Kunst am Bau“ findet man auf dem Campus zahlreiche Werke namhafter Künstler.

Die beiden bekanntesten Kunstwerke sind vermutlich die „Stürzende Figur“ von Wolfgang Bier – man sieht sie auch schon von der Auto­bahn aus – und die „Angehal­tene Bewegung“ von Hermann Klein­knecht.

Angehaltene Bewegung von Kleinknecht - Foto von Johanning

„Angehaltene Bewegung“ von Hermann Kleinknecht © Johanning

Obwohl die meisten Kleinknechts Kunst­werk vielleicht gar nicht beim Namen kennen, kennt das Kunstwerk selbst doch jeder: Die Kugel, zentral auf dem Forum der Universität zu bewundern, ist seit jeher der Treffpunkt an der Universität und ent­wickelte sich sogar zum Symbol für die Universität selbst.

Wer darauf achtet, entdeckt plötzlich überall Kunst: das Mosaik auf dem Boden eines Innenhofs, einen Brunnen, eine Stele… die gelbe Wand im Audimax.

Was ist „Kunst am Bau“?

Kunst am Bau geht bis auf die Weimarer Reichsverfassung zurück, in der stand: „Kunst, Wissenschaft und Lehre sind frei. Der Staat gewährt ihnen Schutz und nimmt an ihrer Pflege teil.“

Seit 1950 wird bei Bundesbauten immer ein prozentualer Anteil der Bausumme – meist etwa 1% – für Kunst ausgegeben. Und auch private Bauherren fühlen sich der Kunst am Bau verpflichtet, ein Regensburger Beispiel: Das Donau-Einkaufszentrum mit seinen zahlreichen Skulpturen.

Im Auftrag des Bundes sind seitdem etwa 10.000 Kunst­werke entstanden, die zusammenge­nommen eine einzigartige Sammlung an Nach­kriegskunst bilden. Da diese Sammlung auf hunderte Standorte verteilt ist,  wurde 2017 das Online­museum Museum der 1000 Orte für die Kunst am Bau ins Leben gerufen, das sukzessive immer weiter ausgebaut wird.